Superrückpfiff aufbauen

Superrückruf - auch beim Magyar Vizsla wertvoll
Superrückruf – auch beim Magyar Vizsla wertvoll

Der Superrückpfiff ist ein sehr mächtiges und damit überaus wertvolles Instrument. Gerade  wenn dein Hund zum Jagen neigt – beim Magyar Vizsla nicht so wahnsinnig unwahrscheinlich -, solltest du dich mit dem Thema beschäftigen. Auf dieser Seite erkläre ich dir, wie du den Superrückruf aufbaust. Das ist längst nicht so schwer wie du das wahrscheinlich vermutest.

Wann kann man den Superrückruf einsetzen?

Er sollte so selten wie möglich eingesetzt werden – zumindest wenn es um den eigentlichen Zweck geht. Will man ihn “aufladen”, kannst du es deinem Hund gerne so leicht wie möglich machen und ihn hin und wieder nutzen, auch wenn du ihn nicht brauchst. So vermeidest du auch die Verknüpfung “Frauchen pfeift, also muss da ein Reh sein”.
Letztlich ist der Superrückruf dafür da, den Magyar Vizsla aus Situationen mit größter Ablenkung abzurufen: Idealerweise auch, wenn er schon hetzt (absolute Königsdisziplin, unbeschreibbar schwierig).

Den Superrückruf aufbauen

Was du brauchst

Du benutzt eine Pfeife (du kannst auch rufen oder mit deinem Mund pfeifen, aber ich empfehle wirklich eine Pfeife) und eine absolut hochwertige Belohnung. Ich zum Beispiel nutze Frikadellen – ganze Frikadellen ;-). Diese rolle ich mit Schwung in die Richtung des Zurückkommens, damit die Hunde die Frikadelle noch ein Stück jagen können.

Also, du brauchst:

  • Eine Pfeife
  • Eine sehr hochwertige Belohnung
  • Einen Pfiff
  • Einen Anker

Der Pfiff: Ich pfeife zweimal kurz
Der Anker: Ich pfeife anschließend “dü düüüü, dü düüüü, dü düüüü” bis der Hund wieder da ist.

Du kannst deiner Phantasie freien Lauf lassen.

Warum ist ein Anker sinnvoll? Also: Du pfeifst und idealerweise kommt dein Magyar Vizsla sofort zurück – dann belohnst du ihn. Aber was passiert, wenn dein Hund nicht sofort zurück kommt? Richtig, du pfeifst nochmal! Wenn er beim zweiten Mal kommt, hast du aber nur noch eine Erfolgsrate von 50 %. Deshalb der Anker: Du kannst deine Erfolgsrate realistisch auf 100 % halten, wenn du den Anker setzt, bis dein Hund wieder da ist.

Aber der Anker birgt auch eine Gefahr: Der Hund könnte lernen “Ach, jetzt weiß ich eh, wo Frauchen gerade ist, dann kann ich auch weiter jagen”. Letztlich musst du das leider ausprobieren…

Bitte spare auf gar keinen Fall an der Wertigkeit der Belohnung!!!

Los geht’s

Du packst Pfeife und Belohnungen ein und fährst irgendwo hin, wo dein Hund (gerne auch schon dein Magyar Vizsla Welpe) frei laufen kann. Wenn dein Hund freudig auf dem Weg zu dir ist (und vorher ein Stückchen weg war), pfeifst du und setzt den Anker (so wie du es dir für später überlegt hast). Und nur dann! Im Moment lädst du auf, also du pfeifst nur, wenn den Hund sowieso gerade das tut, was er später machen soll, wenn du pfeifst und ankerst.

Mehr nicht… Das machst du vielleicht eine Woche lang bei jedem Spaziergang ein bis drei Mal. Nicht zu oft, aber schon hin und wieder. Und es wird immer mit der hochwertigen Belohnung belohnt!

Der erste Test

Nach einer Woche testest du den Pfiff + Anker einmal unter leichter Ablenkung bzw. ohne Ablenkung, wenn der Hund gerade nicht sowieso auf dem Weg zu dir ist. Einfach um zu sehen, ob die Verknüpfung geklappt hat. Wenn nicht, lädst du weiter auf.

Wenn es geklappt hat, lädst du ebenfalls weiter auf, baust aber hin und wieder eine größere Ablenkung ein, um deinen Erfolg für dich festzuhalten (kannst du auch schriftlich tun).

So geht es weiter…

Und so machst du fortan weiter: Du lädst hin und wieder den Superrückpfiff auf und nutzt ihn ab und zu auch mit Ablenkung. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Magyar Vizsla sich auch bei großer Ablenkung abpfeifen lässt, steigt mit wachsender Aufladung.